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Einmal Liechtenstein komplett, bitte!

Heute ist der 11.11., Karnevalsauftakt. Auch ich habe eigentlich eine Eintrittskarte für den Auftakt auf dem Koblenzer Münzplatz. Aber ich möchte auch am Dienstag in Urlaub fliegen und nunja .. so ne Covid-Infektion muss halt auch nicht sein.

Aus dem Grund habe ich umdisponiert und ein Laufprojekt umgesetzt, was ich seit einiger Zeit im Kopf hatte.

Einmal quer durch Liechtenstein laufen! 😀

Bitte, was? Ja.

Liechtenstein ist flächenmäßig der sechstkleinste Staat der Erde. Warum also nicht einfach mal durchlaufen? Wer ist schon mal durch ein ganzes Land gelaufen?

Ich bin vor ein paar Jahren mal bei einer Etappe des ~1100km langen Deutschlandlaufs dabei gewesen. Die Distanz dieser Etappe war etwa doppelt so lang wie Liechtenstein von Süden nach Norden misst. Verrückt.

Kurzum: einfach mal machen!

Anreise bis zum südlichsten Punkt

Bereits am Tag zuvor in Österreich angekommen konnte ich relativ entspannt starten .. wenn ich denn rechtzeitig aufgebrochen wäre. Abgestiegen bin ich im Motel Engel, etwas mehr als zwei Kilometer vom Bahnhof in Feldkirch entfernt. Ich war viel zu spät und hatte dann das Glück, dass am Hinweg noch eine Bushaltestelle lag. Also rein in den Bus 11 Richtung Sargans Bahnhof eingestiegen und eine Stunde lang durch das Fürstentum gegurkt. Kostete 8 CHF (fair) und man konnte das super simpel via SBB-App kaufen.

Ankunft dann an der südlichsten Bushaltestelle, Balzers Brückle, und dann erstmal etwa zwei Kilometer in Richtung Süden gelaufen und die ersten Höhenmeter eingesackt.

Nebel, Nebel, überall Nebel .. hier noch in Liechtenstein kurz vor der Grenze.

Hier hätte es dann direkt losgehen können, aber ich hatte mich im Vorfeld bereits dazu entschlossen zuvor noch das Ellhorn zu besteigen. Nicht direkt, sondern über den südlichen Gratweg. Ich war ja nun in der Schweiz und als ich in den Gratweg einbog sollte ich die einzigen wenigen Sonnenminuten des Tages geschenkt bekommen.

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages.
Das Schild weist den Weg und das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Wow! Endlich wieder Berge! Einfach nur geil. Der Weg ist eine absolute Empfehlung. Hier mal ein paar Bilder.

Der Gonzen thront über dem mit Nebel gefüllten Rheintal.
Der erste Schnee ist auch schon da.
Auch für mich als Schisser war der Weg gut geh-/laufbar.

Kurz vor dem Gipfel des Ellhorns kann man dann auch noch einen einfachen Geocache heben (hab ich mir dann nicht nehmen lassen).

Am Gipfel des Ellhorns, der Gonzen im Hintergrund.

Am Gipfel angekommen zog der Nebel auch hier auf und ich machte mich schnell wieder hinab in Richtung Grenzstein. Der Abstieg war mit meinen Straßenschuhen teilweise etwas glitschig, ging aber noch.

Liechtenstein war leider nicht zu sehen. Der Nebel setzte sich durch.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich ein schönes Foto von Liechtenstein machen könnte, aber da hat mir das Wetter heute leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Am Rhein nach Norden

Am Grenzstein angekommen war schon eine gute Stunde rum und ich hatte einige Höhenmeter in den Beinen, aber ok.

Der Grenzstein zur Schweiz am südlichsten Punkt Liechtensteins.

Ein letzter Blick zurück in die Schweiz und dann geht es auf meinen Weg einmal quer durch das Fürstentum. Auch wenn das Land natürlich mitten in den Alpen liegt wird mein heutiger Lauf komplett flach verlaufen. Immer am Rhein entlang. Nicht wirklich spannend, aber man kann nicht alles haben.

Es geht zunächst wieder bergab und am Rhein angekommen dann zunächst hinter dem Rheindamm, dann auf eben diesem und später die meiste Zeit vor dem Damm direkt am Rhein, der derzeit wirklich wenig Wasser führt.

Auf dem Rheindamm im Süden Liechtensteins.

Hier gibt es nichts zu fotografieren und nichts zu sehen. Einfach stupide in Richtung Norden laufen ist angesagt und das mache ich dann auch.

Ich hatte irgendwie damit gerechnet, dass das Wetter etwas besser wird, aber es bleibt von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur neblig und kühl. Richtiger Mist. Zum Glück habe ich Mütze und Handschuhe an, die Oberschenkel sind knallrot und ich bin froh, dass ich noch eine kurze Kompressionshose anhabe.

Immer weiter geht es entlang des Rheins.

Ich merke, dass ich nicht ausreichend zu Essen dabei habe. Ich hatte leider heute Morgen nur Zeit für ein sehr spärliches Frühstück, aber am Ende geht es schon. Da muss man dann durch.

Die Strecke von Süd nach Nord beläuft sich auf etwa 29 Kilometer, insgesamt werde ich am Ende zehn Kilometer mehr auf der Uhr stehen haben.

Als ich den Grenzstein zu Österreich erblicke bin ich einfach nur froh .. geschafft, oder eben auch nicht. Vom Radweg nochmal runter in die völlig durchnässte Wiese und diagonal noch etwas weiter nach Norden bis zum nördlichsten Grenzstein Liechtensteins. Yeah.

Der nördlichste Grenzstein Liechtensteins an der Grenze zu Österreich.

Ich stehe im Drei-Länder-Eck „Liechtenstein-Österreich-Schweiz“ (der Rhein ist hier ja die Grenze), am nördlichsten Punkt Liechtensteins und lustigerweise gleichzeitig auch am westlichsten Punkt Österreichs. 🙂

Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dann aber glücklicherweise noch entdeckt, denn an dieser Stelle gibt es ebenfalls noch einen einfach zu entdeckenden Cache (Infos gibt es hier).

Auf meinem Lauf bin ich übrigens auch am westlichsten Punkt des Fürstentums Liechtenstein vorbeigekommen, quasi indirekt mitgenommen. 🙂

Der Baum steht bereits in Österreich.

Meine Planung ging genau bis zu diesem Ort. Irgendwie hatte ich komplett aus den Augen verloren, dass ich ja auch noch wieder zum Hotel musste. 😀

Ein letzter Blick zurück ins Fürstentum und dann ging es noch fünf Kilometer auf einem Radweg zurück in Richtung Feldkirch. Ätzend, aber hilft ja nix.

Details zum Lauf gibt es direkt bei Strava.

Nach 5:14 Stunden (brutto) war ich dann endlich wieder am Motel und muss sagen .. auch wenn die Strecke natürlich maximal öde war: es war geil.

Denn wie gesagt .. wer ist schon mal durch ein ganzes Land gelaufen? 🙂

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Fußball

Groundhopping im Inntal

Wir waren für einige Tage in Mittenwald im Wanderurlaub. Das Rahmenprogramm bestand dann aber natürlich aus Fußball. Wenn man schon mal da ist, dann muss man die Chance natürlich auch nutzen ein paar Stadien abzuhaken.

SV Wacker Innsbruck vs SKU Amstetten

Sonntag, 29.August 2021, 10:30 Uhr

Die Anstoßzeit war eine absolute Frechheit. Aber bevor wir später losfahren, um dann um 15 Uhr da zu sein kann man auch etwas früher aus dem Bett steigen, die Nacht durchfahren, um dem Innsbrucker Tivoli einen Besuch abzustatten. 😉

Tivoli in Innsbruck

Der SV Wacker Innsbruck spielt mittlerweile in der zweiten Liga. Ob in der ersten Liga, gegen einen anderen Gegner oder zu einer anderen Uhrzeit mehr Zuschauer gekommen wären .. unklar. Auf jeden Fall war es schon recht trostlos. Die aktive Szene hinter dem Tor war tatsächlich bemüht, aber das Spiel bot auch nicht wirklich viel Anlass, um zu eskalieren.

Das frühe 1:0 der Gastgeber (3.Minute) hatte das ganze Spiel über Bestand, Chancen waren mehr oder weniger Mangelware oder wurden kläglich vergeben. Die rote Karte wegen eines Frustfouls in der Nachspielzeit gegen die Gäste löste auch nicht mehr wirklich Krawallstimmung aus. Abgehakt und gut ist. Currywurst mit einer Scheibe Brot (also ohne Pommes) ist übrigens auch nicht so der Bringer. 😛

So oder so: der Länderpunkt Österreich war durch diesen Kick für meine Frau eingetütet. So muss es sein. 🙂

WSG Tirol II vs SV Wacker Innsbruck II

Dienstag, 31.August 2021, 19:30 Uhr

Ein kleines Derby. Wattens liegt nur wenige Kilometer östlich von Innsbruck und tatsächlich war das Spiel der zweiten Mannschaften erstaunlich gut besucht. Gespielt wurde im Gernot-Langes-Stadion in Wattens.

Stolze 8 Euro Eintritt wurden verlangt. Für die Regionalliga Tirol. Beim besten Willen. Es war grenzwertig, aber wir im Urlaub, also willig die Geldbörse zu plündern.

Gernot-Langes-Stadion in Wattens

Das Spiel überzeugte vor allem durch Inkompetenz vor dem Tor. Am Ende gingen die Mannschaften mit einem leistungsgerechten 2:2 vom Platz, wobei mir nicht klar ist, wie da vier Tore fallen konnten. Naja, als ob mich das in irgendeiner Weise interessieren würde. Hauptsache kein 0:0. 🙂

1.FC Garmisch-Partenkirchen vs SC Ichenhausen

Mittwoch, 1.September 2021, 18:30 Uhr

Kein Spiel im Inntal, sondern auf der anderen Seite des Wettersteingebirges, aber egal. Das Stadion am Gröben in Garmisch-Partenkirchen liegt wirklich sensationell. Ein richtiges tolles Panorama mit der Alspitze, Zugspitze und Co. im Hintergrund.

Leichtathletikstadion am Gröben in Garmisch-Partenkirchen.

Tatsächlich waren relativ viele Hopper anwesend. Meistens als Pärchen. Wir waren also nicht die Einzigen, die die Chance ergriffen haben. 🙂

Die Partie war durchaus okay. Die Gäste gingen nach einem kapitalen Bock in der Abwehr in Führung, in der Mitte der ersten Hälfte glichen die Gastgeber aus. Das Spiel verlief danach zunächst unspektakulär bis die Schiedsrichterin in der zweiten Hälfte die ein oder andere Entscheidung nicht so traf, wie ein gut angetrunkener Experte jenseits der 70. Ab dann wurde alles kommentiert und zwar lautstark. Da es sonst quasi still war, war da durchaus schon Fremdschämpotential dabei. Eine ältere Frau wies den Herren dann auch ab und an mal in die Schranken, aber es wurde nicht besser, als die Heimelf zunächst durch einen Straßstoß mit 1:2 ins Hintertreffen kam, nur um vier Minuten später nach einer harten Attacke von hinten in die Beine einen Platzverweis hinnehmen musste.

Die letzten 20 Minuten waren dann einfach Krawallfußball. Das waren für den ein oder anderen Zuschauer definitiv vier Weizen zu viel, aber nun gut. Uns war es recht. Action. 😀

Es gipfelte in der 96.Minute, als ein Spieler aus Garmisch-Partenkirchen im Strafraum der Ichenhausener zu Fall kam, der Ball noch frei war, der Gästekeeper komplett austickte, den Stürmer umhaute und die Schiedsrichterin das Spiel kurzerhand nach Absprache mit ihren Linienrichterkollegen beendete .. ohne Elfer für die Gastgeber. Ok?!

Wäre ich als Heimfan aber auch ausgerastet muss ich gestehen. 🙂