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Groundhopping in Liechtenstein

Den Länderpunkt Liechtenstein habe ich mit meiner Frau bereits im Oktober 2018 gemacht. Es war ein Spiel im Freizeitpark Widau in Ruggell. Der Kick war allerdings ein Spiel einer schweizerischen Amateurliga, so dass die Hopperpolizei direkt darauf aufmerksam machte, dass das natürlich eigentlich nicht zählen würde. Nun gut. Ob das so ist oder nicht lasse ich mal offen, aber wenn ich nochmal nach Liechtenstein kommen sollte, dann wollte ich den Länderpunkt auf jeden Fall noch bestätigen.

Im Rahmen meines Laufprojekts „Einmal Liechtenstein komplett, bitte!“ hatte ich dann also die Chance und habe das Thema dann hieb- und stichfest gemacht.

FC Triesenberg vs FC Schaan

Mittwoch, 10.November 2021, 20:00 Uhr

Der Hauptplatz in Triesenberg lieft teilweise auf einem Parkhaus.

Beide Vereine spielen in der siebhöchsten Schweizer Liga, die verwirrenderweise „3.Liga“ heißt. Diese Partie war allerdings die zweite Runde des Liechtensteiner Pokalwettbewerbs („.. und am Ende gewinnt der FC Vaduz“) und damit ein Spiel, welches die Hopperpolizei zufrieden stellen sollte. 😉

Das Spiel fand auf der Sportanlage Leitawis des FC Triesenberg statt. Interessante Konstruktion. Mangels ebener Grundstücke hat der Sportverein seine Sportanlage auf dem Dach eines Parkhauses gebaut. Auf jeden Fall ein Highlight. Die Aussicht ins Rheintal fiel aufgrund der Anstoßzeit um 20:00 Uhr leider flach, ein paar Lichter konnte man aber schon erkennen.

Die Anlage von oben. Überhalb befindet sich noch ein Basketball- sowie Tennisplätze.

Das Spiel selbst war von überschaubarer Qualität gesegnet, aber das ist kein Thema. Ich schaue ja sehr gerne und sehr viel Amateurfußball. 🙂

Sportplatz Leitawis mit überdachter Tribüne.

Die Gäste gewannen am Ende mit 2:1, der Anschlusstreffer in der Nachspielzeit kam dann doch einfach zu spät.

Positiv zu erwähnen ist die Verpflegung. Preislich natürlich schon recht teuer, aber die Portion Pommes war sau gut gewürzt und so groß, dass ich sie tatsächlich am Ende nicht ganz aufessen konnte.

Top-Fußballverpflegung nach einem langen Autobahntag.

FC Vaduz vs FC Schaan (A-Junioren)

Donnerstag, 11.November 2021, 19:00 Uhr

Nebel beim Testkick der A-Junioren von Vaduz und Schaan im Rheinpark.

Nachdem ich einen guten Tag über laufend im Liechtensteiner Rheintal verbracht habe ging es abends dann in Richtung Rheinpark-Stadion in Vaduz. Es stand ein Testspiel zweier Liechtensteiner Teams auf dem Programm.

Leider wurde nicht im Stadion selbst gespielt, aber das war zu erwarten. Also Nebenplatz-Hopping, aber auch die wollen und müssen am Ende abgehakt werden. 😛 In diesem Fall war es Nebenplatz 1.

Überhaupt nichts Spektakuläres und hätte ich irgendwas Besseres zu tun gehabt, hätte ich das wohl auch gemacht. Aber alleine im Hotelzimmer rumliegen und Netflix schauen ist definitiv nicht besser als Fußball. Sei der Kick noch so öde und das Wetter noch so fies.

Die Gäste aus Schaan gewannen den Test haushoch und verdient mit 7:0 (1:0). Zweieinhalb Kacktore inklusive. War die erste Hälfte noch ausgeglichen, setzte es in der zweiten Hälfte dann noch eine richtige Klatsche für die Mannschaft aus der Hauptstadt.

Liechtenstein vs Island (U21)

Freitag, 12.November 2021, 15:00 Uhr

Tribüne im Sportpark Eschen-Mauren.

In der Europameisterschaftqualifikationsgruppe D der U21-Nationalmannschaften trafen die Liechtensteiner am sechsten Spieltag auf die Auswahl Islands.

Die Gastgeber gingen mit einer desaströsen Ausgangslage in die Partie. Nach fünf Spielen waren die Liechtensteiner Letzter, ohne Punkt, ohne Tor, aber mit 34 Gegentoren. Aua.

Die Isländer hatten immerhin bereits vier Punkte auf dem Konto und nach dem Spiel sollten es sieben sein. Die Gastgeber waren mehr oder weniger chancenlos und das beschreibt das Spiel im Sportpark Eschen-Mauren auch ausreichend.

Nur auf einer Seite gibt es eine Tribüne. Im Bild die norwegische Truppe. 🙂

Glücklicherweise bietet der Sportpark eine überdachte Tribüne, auf die ich mich nach dem anstrengenden Tag sehr gerne zurückzog, um mir diesen Leckerbissen europäischen Fußballs zu genehmigen.

Vor mir fröhnte eine Gruppe Norweger, die gekommen waren, um die Isländer zu unterstützen dem Bier, aber das war schon fast zu kalt für dieses Wetter.

Am Ende ein ungefährdeter 3:0-Sieg der Gäste, wobei die Heimmannschaft nach dem ersten Gegentreffer kurzfristig mit 99:0 in Front lag .. ups. 🙂

Die Benutzung der Anzeigetafel funktioniert zunächst eher .. schlecht.

Zusammenfassung

Drei Spiele und keines davon in der Schweizer Liga. 🙂

1x A-Junioren-Testkick

1x U21-Nationalmannschaft

1x Liechtensteiner Pokal

Das Rheinpark-Stadion würde ich in Zukunft bei Gelegenheit wohl nochmal mitnehmen, aber ansonsten wird mich Liechtenstein wohl nicht mehr so häufig in Sachen Fußball wieder sehen … außer ich bin sowieso nochmal lauftechnisch in der Nähe und es bietet sich an. Klar. 😉

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Einmal Liechtenstein komplett, bitte!

Heute ist der 11.11., Karnevalsauftakt. Auch ich habe eigentlich eine Eintrittskarte für den Auftakt auf dem Koblenzer Münzplatz. Aber ich möchte auch am Dienstag in Urlaub fliegen und nunja .. so ne Covid-Infektion muss halt auch nicht sein.

Aus dem Grund habe ich umdisponiert und ein Laufprojekt umgesetzt, was ich seit einiger Zeit im Kopf hatte.

Einmal quer durch Liechtenstein laufen! 😀

Bitte, was? Ja.

Liechtenstein ist flächenmäßig der sechstkleinste Staat der Erde. Warum also nicht einfach mal durchlaufen? Wer ist schon mal durch ein ganzes Land gelaufen?

Ich bin vor ein paar Jahren mal bei einer Etappe des ~1100km langen Deutschlandlaufs dabei gewesen. Die Distanz dieser Etappe war etwa doppelt so lang wie Liechtenstein von Süden nach Norden misst. Verrückt.

Kurzum: einfach mal machen!

Anreise bis zum südlichsten Punkt

Bereits am Tag zuvor in Österreich angekommen konnte ich relativ entspannt starten .. wenn ich denn rechtzeitig aufgebrochen wäre. Abgestiegen bin ich im Motel Engel, etwas mehr als zwei Kilometer vom Bahnhof in Feldkirch entfernt. Ich war viel zu spät und hatte dann das Glück, dass am Hinweg noch eine Bushaltestelle lag. Also rein in den Bus 11 Richtung Sargans Bahnhof eingestiegen und eine Stunde lang durch das Fürstentum gegurkt. Kostete 8 CHF (fair) und man konnte das super simpel via SBB-App kaufen.

Ankunft dann an der südlichsten Bushaltestelle, Balzers Brückle, und dann erstmal etwa zwei Kilometer in Richtung Süden gelaufen und die ersten Höhenmeter eingesackt.

Nebel, Nebel, überall Nebel .. hier noch in Liechtenstein kurz vor der Grenze.

Hier hätte es dann direkt losgehen können, aber ich hatte mich im Vorfeld bereits dazu entschlossen zuvor noch das Ellhorn zu besteigen. Nicht direkt, sondern über den südlichen Gratweg. Ich war ja nun in der Schweiz und als ich in den Gratweg einbog sollte ich die einzigen wenigen Sonnenminuten des Tages geschenkt bekommen.

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages.
Das Schild weist den Weg und das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Wow! Endlich wieder Berge! Einfach nur geil. Der Weg ist eine absolute Empfehlung. Hier mal ein paar Bilder.

Der Gonzen thront über dem mit Nebel gefüllten Rheintal.
Der erste Schnee ist auch schon da.
Auch für mich als Schisser war der Weg gut geh-/laufbar.

Kurz vor dem Gipfel des Ellhorns kann man dann auch noch einen einfachen Geocache heben (hab ich mir dann nicht nehmen lassen).

Am Gipfel des Ellhorns, der Gonzen im Hintergrund.

Am Gipfel angekommen zog der Nebel auch hier auf und ich machte mich schnell wieder hinab in Richtung Grenzstein. Der Abstieg war mit meinen Straßenschuhen teilweise etwas glitschig, ging aber noch.

Liechtenstein war leider nicht zu sehen. Der Nebel setzte sich durch.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich ein schönes Foto von Liechtenstein machen könnte, aber da hat mir das Wetter heute leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Am Rhein nach Norden

Am Grenzstein angekommen war schon eine gute Stunde rum und ich hatte einige Höhenmeter in den Beinen, aber ok.

Der Grenzstein zur Schweiz am südlichsten Punkt Liechtensteins.

Ein letzter Blick zurück in die Schweiz und dann geht es auf meinen Weg einmal quer durch das Fürstentum. Auch wenn das Land natürlich mitten in den Alpen liegt wird mein heutiger Lauf komplett flach verlaufen. Immer am Rhein entlang. Nicht wirklich spannend, aber man kann nicht alles haben.

Es geht zunächst wieder bergab und am Rhein angekommen dann zunächst hinter dem Rheindamm, dann auf eben diesem und später die meiste Zeit vor dem Damm direkt am Rhein, der derzeit wirklich wenig Wasser führt.

Auf dem Rheindamm im Süden Liechtensteins.

Hier gibt es nichts zu fotografieren und nichts zu sehen. Einfach stupide in Richtung Norden laufen ist angesagt und das mache ich dann auch.

Ich hatte irgendwie damit gerechnet, dass das Wetter etwas besser wird, aber es bleibt von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur neblig und kühl. Richtiger Mist. Zum Glück habe ich Mütze und Handschuhe an, die Oberschenkel sind knallrot und ich bin froh, dass ich noch eine kurze Kompressionshose anhabe.

Immer weiter geht es entlang des Rheins.

Ich merke, dass ich nicht ausreichend zu Essen dabei habe. Ich hatte leider heute Morgen nur Zeit für ein sehr spärliches Frühstück, aber am Ende geht es schon. Da muss man dann durch.

Die Strecke von Süd nach Nord beläuft sich auf etwa 29 Kilometer, insgesamt werde ich am Ende zehn Kilometer mehr auf der Uhr stehen haben.

Als ich den Grenzstein zu Österreich erblicke bin ich einfach nur froh .. geschafft, oder eben auch nicht. Vom Radweg nochmal runter in die völlig durchnässte Wiese und diagonal noch etwas weiter nach Norden bis zum nördlichsten Grenzstein Liechtensteins. Yeah.

Der nördlichste Grenzstein Liechtensteins an der Grenze zu Österreich.

Ich stehe im Drei-Länder-Eck „Liechtenstein-Österreich-Schweiz“ (der Rhein ist hier ja die Grenze), am nördlichsten Punkt Liechtensteins und lustigerweise gleichzeitig auch am westlichsten Punkt Österreichs. 🙂

Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dann aber glücklicherweise noch entdeckt, denn an dieser Stelle gibt es ebenfalls noch einen einfach zu entdeckenden Cache (Infos gibt es hier).

Auf meinem Lauf bin ich übrigens auch am westlichsten Punkt des Fürstentums Liechtenstein vorbeigekommen, quasi indirekt mitgenommen. 🙂

Der Baum steht bereits in Österreich.

Meine Planung ging genau bis zu diesem Ort. Irgendwie hatte ich komplett aus den Augen verloren, dass ich ja auch noch wieder zum Hotel musste. 😀

Ein letzter Blick zurück ins Fürstentum und dann ging es noch fünf Kilometer auf einem Radweg zurück in Richtung Feldkirch. Ätzend, aber hilft ja nix.

Details zum Lauf gibt es direkt bei Strava.

Nach 5:14 Stunden (brutto) war ich dann endlich wieder am Motel und muss sagen .. auch wenn die Strecke natürlich maximal öde war: es war geil.

Denn wie gesagt .. wer ist schon mal durch ein ganzes Land gelaufen? 🙂