Nach dem gestrigen Lauf über die Wolfsdelle waren die Beine zwar etwas schwer, aber das Wetter war klasse, also habe ich mich dazu durchgerungen endlich mal ein „Projekt“ umzusetzen, was ich schon ganz lange im Kopf hatte.
Vom tiefsten Punkt zum höchsten Punkt im Kreis Neuwied laufen. Der Landkreis Neuwied umfasst rund 627m², es hätte also durchaus ein richtig langer Lauf sein können.
Glücklicherweise sind der niedrigste Punkt an der Mündung des Honnefer Grabens in den Rhein, an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, und der Asberg nur gut 8km voneinander entfernt. 🙂
Vom Rhein auf den Asberg
Der Honnefer Graben ist ein kleiner Bach, dessen Mündung exakt an der Landesgrenze liegt. Zunächst vom Leinpfad über einen nicht existenten Pfad zum Ufer hinunter, dort schnell ein Ausgangsfoto geknipst und dann vom Rhein weg hinauf zum Asberg.
Nach etwas Asphalt geht es direkt einmal steil bergan zum Hausberg von Rheinbreitbach, dem Koppel (nicht zu verwechseln mit dem Köppel im Westerwald). Als ich oben ankam werkelten gerade ein Dutzend Männer aus dem Dorf auf dem Gipfel herum, um den Platz fit für den Sommer zu machen. Ehrenamt. Super.
Infoschild Aufstieg zum Koppel
Nur ein kurzer Blick zurück und dann am riesigen Gipfelkreuz vorbei und weiter hinauf. Der Weg zieht sich nun. Irgendwann gelangt man in den Rheinbreitbacher Ortsteil „Breite Heide“. Einfach geradeaus hindurch und auf der anderen Seite über einen schmalen Pfad wieder hinein in den Wald.
Der Weg ist nicht steil, aber es geht stetig bergauf. Am Auge Gottes angekommen verlässt man trailiges Gelände und gelangt auf Waldautobahnen.
Die Steigung ist nur kurz pausiert, denn es ist noch einiges an Höhenmetern bis zum Gipfel des Asbergs zu erklimmen.
Der Anstieg ist problemlos auch mit einem Rad machbar. Ganz am Ende wird es dann technisch und sehr steil (nicht mehr fahrbar), wobei mir ein MTB-Radler vom Gipfel entgegen kommt .. das Rad schiebend. 🙂
Am Gipfelkreuz dann fix ins Gipfelbuch eingetragen, verpflegt und die Aussicht genossen. Ich habe es geschafft.
Vom niedrigsten zum höchsten Punkt im Kreis Neuwied: check. 🙂
Abstecher ins Siebengebirge
Im Nachgang bin ich dann noch kurz ins angrenzende Siebengebirge gelaufen. Der Plan war den Broderkondsberg, den Himmerich und den Leyberg zu besteigen.
Am Broderkondsberg habe ich keinen direkten Weg gefunden und dann darauf verzichtet mich durch das Unterholz zu kämpfen. Hole ich sicherlich nochmal nach.
Danach ging es zum naheliegenden Himmerich, unter Anderem vorbei am Pferdsgalgenkreuz.
Pferdsgalgenkreuz Infotafel
Der Aufstieg über die Südseite ist kein Problem, der Ausblick von oben richtig gut.
Der Abstieg dagegen war dann umso komplizierter. Jedenfalls für mich. Es gibt eine enge und steile Stelle, die an der einen Seite mehrere Meter abfällt.
Höhenangst ist vielleicht nicht der richtige Begriff. Aber getraut habe ich mich trotzdem nicht dort abzusteigen. Drei Versuche habe unternommen, um mich zu überwinden, aber am Ende bin ich doch den Hinweg wieder zurückgelaufen. Passt schon.
Zunächst steil bergab zum Mucher Wiesenbach und dann direkt wieder steil bergauf zum Leyberg.
Der Ausblick von hier ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern.
Von hier aus ging es dann über feinste Singletrails wieder zurück zum Rhein.
Ganz nebenbei bin ich knapp an der Quelle des Honnefer Grabens vorbei gelaufen und am Ende einmal um den Flusslauf herum. Ich zähle das also noch als Erfolg für meine Flussläufe dazu. 🙂