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24h-Lauf in Winterborn 2021

Vor ein paar Jahren bin ich beim regelmäßigen Stöbern im Rennkalender der DUV auf einen 24h-Spendenlauf im kleinen Dörfchen Winterborn in der Pfalz aufmerksam geworden. Keine Restmetervermessung, kein Firlefanz, einfach nur Runden für den guten Zweck durch den Wald laufen.

Hinweisschid für den Lauf für Wasser
Hinweis auf den Spendenlauf in Niedernhausen.

Der Lauf wird vom Verein „Vision Tansania“ veranstaltet und die Spenden werden für gute Zwecke in Tansania eingesetzt. Unter Anderem auch für den Brunnenbau weshalb der Lauf auch den Namen „Laufen für Wasser“ trägt.

Leider hat es in den letzten Jahren gesundheitlich und/oder zeitlich nicht gepasst dort teilzunehmen und auch in diesem Jahr ist meine Gesundheit, Fitness und Form alles andere als passend. Aber am ersten Oktoberwochenende geht es wieder nach Rettert zum Schindertrail Backyard-Ultra und da wollte ich vorher mal einen Belastungstest aus dem Nichts heraus machen. 😀

Kurz mit der Veranstalterin in Kontakt getreten und dann war klar: ich mach das einfach mal.

24h waren mir zu viel

Und weil das so ist passte es mir bestens, dass ich sowieso nicht von Beginn an konnte. Um 16:00 Uhr spielte die TuS Koblenz in Nenterhausen gegen die Sportfreunde Eisbachtal und vor dort aus bin ich dann direkt in die Pfalz gedüst.

Der Schindertrail Backyard beginnt abends um 20:00 Uhr, also ein perfektes Training. In Winterborn angekommen erstmal das Auto geparkt, die Laufklamotten angezogen, meinen „Verpflegungspunkt“ = Kofferraum vorbereitet und dann an den Organisationstisch gegangen, um mich anzumelden.

Toller Start-/Zielbereich. Ich selbst habe die Verpflegung allerdings nicht genutzt.

Offiziell startete der Lauf um 11:00 Uhr und der Großteil der Teilnehmer war schon längst fertig und wahrscheinlich wieder daheim.

Mein Plan war es bestenfalls 10 Stunden unterwegs zu sein, in der zweiten Hälfte eher wandernd.. Ein Kilometerziel hatte ich mir nicht so wirklich gesetzt.

Ein letzter Biss in einen Müsliriegel und dann startete ich die Uhr und los ging es auf die erste Runde.

Und dann ging es los

Ich hatte im Vorfeld versucht die Route kennen zu lernen. Es gibt einen guten Bericht von Dietrich Eberle, dem man eigentlich alles Wissenswerte entnehmen kann. Ich entschied mich also für ganz normale Straßenschuhe und auf ging es.

Die erste Runde einfach mal lostrotten und schauen, was die Zahlen wirklich sagen (Höhenmeter, Kilometer) und danach einen Plan für die kommenden Stunden machen.

Die Strecke führt zu Beginn ein teilgesperrte Kreisstraße hinauf und dann in den Wald. Die ersten Runden noch ohne Stirnlampe wurde es dann aber schnell dunkel. Außerhalb des Waldes hatte man dann einen wunderschönen Blick auf das Läuferzeltlager mit einem Fast-Vollmond.

Die Strecke war übrigens im Dunkeln mit so kleinen batteriebetriebenen Teelichtern toll beleuchtet. Eine Lampe brauchte man trotzdem, aber eine super Atmosphäre.

Nach der ersten Runde standen 3,3km mit rund 50 Höhenmetern in etwas mehr als 20min auf der Uhr und ich entschied mich den ursprünglichen Plan komplett über den Haufen zu werfen. 🙂

Irgendwie hatte ich keine Lust zu wandern oder langsam zu machen, also lief ich einfach einfach durchgehend (auch den Berg hinauf).

Ich lief immer zwei Runden, trank dann am Auto etwas. Alle vier Runden wechselte ich das Shirt, da es im Wald richtig warm war. Ich peilte dann die Marathondistanz mit einer Zeit um die fünf Stunden an, entschied mich dann aber in der zehnten Runde und nach knapp 34km spontan dazu den Lauf abzubrechen.

Die Leiste hatte sich in der Runde bemerkbar gemacht und ich wollte kein Risiko eingehen.

Rennanalyse des Laufs, mehr Details bei Strava.

Quasi aus dem Nichts 33,8km mit 590 Höhenmetern in 4:07h zu laufen ist am Ende aber absolut zufrieden stellend. Natürlich hätte ich gerne ein paar Stunden länger bzw. ein paar Kilometer mehr abgespult, aber am Ende muss man auch auf den Körper hören.

Ein solider Trainingslauf, der auch noch einen guten Zweck erfüllt hat.

Es wird hoffentlich nicht das letzte Mal sein, dass ich dort teilgenommen habe. Die Strecke ist nicht einfach, aber doch gut laufbar und die Organisation erschien mir, auch wenn ich wenig mitbekommen habe, absolut gut zu sein und vor allem „mit Liebe gemacht“.

Empfehlung meinerseits. 🙂