Ich arbeite seit Mitte/Ende März im HomeOffice und werde auch in Zukunft nicht mehr ins Büro nach Bonn pendeln. Das bringt mir viele Vorteile, allerdings fehlt natürlich auch etwas: zum Beispiel die lockeren Dartründchen mit Kollegen in der Mittagspause.
Best-of-Three, 501 double-out. Klassiker.
Am Ende ging es letztlich darum irgendwie die Doppel-1 zu vermeiden, aber egal. Hat Spaß gemacht. Mit ein paar Freunden spielen wir auch ab und an mal ein Ründchen hier in Koblenz.
Ich bin auch nicht der schlechteste Dartspieler auf der Welt, aber gut bin ich sicherlich auch nicht (wenngleich ich der amtierende Titelträger der Darts Open Roonstraße 2019 bin 😀 .. vielleicht war ich da aber auch nur der am wenigsten angeheiterte, egal .. SIEG!).
Egal. Ich habe schon längere Zeit darüber nachgedacht mir eine Dartscheibe anzuschaffen.
Problem dabei:
- Wir haben nicht wirklich einen Platz, wo ich eine Scheibe aufhängen könnte. Im Wohnzimmer fällt weg, weil ich dann dort nur spielen könnte, wenn es leer ist.
- Ohne entsprechende Schalldämpfung funktioniert das sowieso nicht. Und selbst wenn ich einen Ort für die Scheibe finden würde, wäre das Anbringen eben dort eher unmöglich.
Kürzlich habe ich mich dann einfach mal zusammengerissen und habe mir einen Dartständer gekauft. Nichts Wildes, sondern einfach ne solide Ausstattung für einen Anfänger wie mich.
Für 115 Euro hab ich mir ein Komplettpaket zugelegt, bestehend aus Ständer, Scheibe und Surround (also einem Wurfschutz, falls man mal an der Scheibe vorbei werfen sollte).
Das hier sind die Produkte:
Verlinkt ist jeweils der Shop, indem ich das Paket erworben habe. Bei Amazon ist (Stand heute) die Scheibe zum Beispiel deutlich teurer. Der Preisvergleich lohnt. Kann man sich sicherlich auch irgendwie selbst zusammen stellen und irgendwelche Qualitäts- und/oder Preisvorteile erhaschen, aber ich wollte es einfach haben, also bestellt und fertig.
Aufbau und erster Eindruck
Der gekaufte Dartständer kommt erstmal ohne Anleitung daher. Das ist aber auch okay, denn es ist einfach selbsterklärend. Beine ausfahren, festzurren, fertig. Die korrekte Höhe des Dartboards (173cm bis zum Mittelpunkt der Scheibe) wird durch farbliche Markierungen am Ständer angedeutet. Einfach entsprechend festschrauben und erledigt.
Die Scheibe am Board zu befestigen ist ggf. etwas aufwendiger und zwar wenn man keine Bohrmaschine besitzt. Die Rückseite der Scheibe ist auf jeden Fall nicht dafür geeignet dort einfach Schrauben reinzudrehen. Entsprechend habe ich zwei kleine Löcher angebohrt, in denen die Schrauben dann entsprechend hineingreifen und sich festdrehen konnten.
Hier muss man natürlich aufpassen, dass man genau arbeitet. Ansonsten ist die Scheibe (und damit meine ich die Felder, nicht den Zahlenreifen außen herum) nicht exakt ausgerichtet. Bei mir ist eine minimale Verschiebung (vielleicht ein Millimeter) zustande gekommen. Das ignoriere ich aber, ich bin nicht in einem offiziellen Wettkampf.
Schon vor dem ersten Wurf merkt man .. die Scheibe schwingt ganz schön. Das habe ich mir etwas solider vorgestellt, aber wenn man dann die ersten Pfeile geworfen und wir abgezogen hat ist recht schnell klar: alles gut. Man trifft nicht schlechter, weil die Scheibe nach dem Einschlag des Pfeiles etwas pendelt. Wenn man das ignoriert kann ich nur sagen: alles fein. Für den Preis ist das schon vollkommen in Ordnung.
Auf- und Abbau nach Bedarf
Der Ständer kann relativ leicht durch die Gegend getragen (hat natürlich ein gewisses Eigengewicht + Scheibe) und dort aufgestellt werden, wo man ihn gerade haben möchte. Das ist kein Thema.
Der Abbau der Scheibe benötigt im Prinzip nur einen Schraubendreher oder Akkuschrauber. Zack, drei Schrauben raus bzw. rein und fertig. Bei mir steht der Ständer derzeit mit Scheibe neben meinen anderen Sportutensilien (Laufgedöhnse und Räder), so dass ich ihn derzeit erstmal nicht auseinander bauen werde.
Zusammengeklappt passt der Ständer auf jeden Fall in jede Zimmerecke und nimmt wirklich minimal Platz weg.
Auch hier gilt: da ist das Preis-Leistungs-Verhältnis erstaunlich gut.
Pfeile
In dem Zuge habe ich mir auch erstmals eigene Pfeile genehmigt (geht ja auch irgendwie nicht anders, wenn man daheim spielen will ;-)). Dazu war ich kurz vor dem Lockdown extra noch im Sportshop Koblenz, dem Dartfachhandel vor Ort (tatsächlich direkt bei mir um die Ecke).
Ich bin unerfahren, weiß aber, dass ich lieber mit nicht allzu dünnen und leichten Pfeilen werfe. Nach kurzer, aber guter Beratung habe ich mich dann für die Harrows Predator in der 23g-Variante entschieden. Die haben ordentlich, aber nicht zu viel Grip und nach den ersten längeren Wurfserien komme ich tatsächlich recht gut mit den Pfeilen zurecht. 🙂
Für Gäste ohne habe ich mir dann zusätzlich noch ein super günstiges Set von 0815-Pfeilen gekauft. Da geht es eher darum überhaupt noch andere Pfeile im Haus zu haben.
Die Pfeile habe im Fachhandel übrigens deutlich mehr gekostet als online. Aber gerade in der aktuellen Zeit ist es in meinen Augen total wichtig die Option zu nutzen den Fachhandel vor Ort zu unterstützen. Wenn er denn dann irgendwann mal weg ist .. ist er wahrscheinlich für immer weg. Und dann hat man den Salat. An der Stelle sei für die Koblenzer unter euch auf Koblenz-Bringts.de hingewiesen. 🙂
Und jetzt?
Ich mag mich gerne weiterentwickeln, so dass ich das jetzt erstmal versuchen werde. Es macht halt Spaß, wenn man die Felder trifft, die man anvisiert. Genau so wie es Spaß macht einen steilen Trail hochzulaufen ohne das Gefühl zu haben Laktat kotzen zu müssen. 😉
Ich muss mal schauen, wie sich das entwickelt. Auf jeden Fall habe ich jetzt die Option endlich wieder ein paar Dartpfeile zu werfen .. und das sogar dann, wenn ich es möchte.
In dem Sinne: Game on.