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Softwareentwicklung

Agile Koblenz meets Handwerk

Vorgestern Abend mal weder Sport getrieben, noch Fußball geschaut (ja, so Abende gibt es auch), sondern mich mit dem Rad zur Handwerkskammer begeben (ok, „Sport“), um dem meetup „Agile Koblenz meets Handwerk“ beizuwohnen.

Einen wirklichen Grund hatte ich nicht, vielleicht einfach mal den Horizont erweitern.

Agile Methoden sind heute vorrangig aus der Softwareentwicklung oder Start-ups bekannt. Doch ist das Handwerk nicht der eigentliche Erfinder agiler Arbeitsprozesse? Agile Techniken können auch kleineren und mittleren Handwerksunternehmen innovative Möglichkeiten zur Zusammenarbeit bieten.

Gemeinsam wollen wir als Handwerker bzw. als Mitglieder der #agileKoblenz Community geeignete Lösungen und Werkzeuge für das Handwerk besprechen und uns gegenseitig inspirieren. Was funktioniert gut? Was könnte besser funktionieren? Wer benötigt was?

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Dann wenden wir uns zwei Fragen zu: Was zeichnet Handwerk heutzutage aus? Und was zum Himmel ist „agiles Arbeiten“? Damit fördern wir das gegenseitige Verständnis.

Auf dieser Basis geht’s dann in ein offenes Format, in dem alle Teilnehmer:innen ihre Fragen stellen und aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln diskutieren können. Dabei ist kein Thema zu groß und keine Frage zu klein. Wir besprechen alles, was euch wichtig ist. Gegenseitige Unterstützung und offenes Feedback garantiert.

Quelle: Veranstaltungsinformation

Ich bin ja nun eigentlich Softwareentwickler, arbeite aber seit gut zehn Jahren in agilen Umgebungen und habe viele intensive Stunden und Diskussionen mit Agile Coaches, Scrum Mastern und Product Ownern verbracht, teilweise in Vertretung auch selbst deren Aufgaben erfüllt.

Derzeit entwickle ich Software für den Garten- und Landschaftsbau .. der Kontext war zumindest mal da.

„Inhalte“

In der Beschreibung der Veranstaltung waren ein paar Beispielthemen gelistet, die ich erstmal nicht näher beachtet habe. Brauchte ich auch nicht, da sie mit der Veranstaltung an sich erstmal nichts zu tun hatten. Sie dienten eher der Beantwortung der Frage „Was könnte mich da erwarten?“.

Das Prinzip dieser Veranstaltung ist ja weniger die Frontalbeschallung bzw. die Vermittlung von Inhalten, sondern eher die Kommunikation untereinander über Themen aller Art.

Die Mitorganisatorin Andrea Kron leitete die Veranstaltung sinngemäß mit den Worten ein, dass man als agile Community in Koblenz mal „aus dem eigenen Saft“ heraus kommen wolle. Gute Idee, ich sehe auch das Potential. Bei diesem Versuch hat das in meinen Augen aber noch nicht in Gänze funktioniert.

Ich bin dabei auch kein Freund des Wortes „agil“. In seiner eigentlichen Bedeutung (Duden) kann ein Fachfremder zunächst einmal nichts damit anfangen. So wird, in diesem Fall bereits im Namen der Veranstaltung, eine Hürde aufgebaut, die es eigentlich gar nicht bräuchte.

Nach einer kurzen Einführung und auflockernden Kennenlernrunde, ging es im Barcamp-Format weiter.

Zwei Zeitslots mit jeweils vier Themen waren im Angebot. Außer dem „Sichbarmachen von Ergebnissen“ (sinngemäß) hat mich nichts direkt abgeholt.

Teilweise hat mich das sehr stark an so Workshops von Agile Coaches in meiner Vergangenheit erinnert. Ich hätte mir da viel mehr Input seitens des Handwerks gewünscht, aber die Personen waren sehr deutlich in der Unterzahl. Das war in meinen Augen der Knackpunkt, warum sich die Veranstaltung inhaltlich für mich nicht rentiert hat. Interessanterweise fand ich die Einführungsrunde, bzw. das „Frage-Antwort-Spiel“ mit der Fotografin in unserer Gruppe, am wertvollsten. Danke für die Einblicke.

Und so waren dann zum Teil auch die Thementitel gestrickt. Das war doch sehr „agile“-lastig.
Das Feedback der Gruppe war allerdings durchaus positiv, das muss ich auch sagen. Mag ggf. auch daran liegen, dass man eben doch in seinem „eigenen Saft“ geblieben ist. Die Reflektion würde ich mir wünschen, fast schon erwarten.

Am Ende gilt aber natürlich: alles subjektiv und wenn jemand Hilfreiches mitnehmen konnte hat es sich für diese Person offensichtlich gelohnt.

Für mich, und so habe ich es ja dann in der Feedbackrunde auch gesagt, gab es den einen „Aha-Moment“ nicht. Meine ehemaligen Scrum Master:innen und Agile Coaches können sicherlich ein Lied davon singen, dass ich nicht die Person bin, die sagt „Hey super, das war toll“, wenn ich das nicht denke. 😉

Fazit

Hat sich die Veranstaltung für mich gelohnt?

Obwohl ich inhaltlich nicht wirklich etwas mitgenommen habe, bin ich froh, dass ich da war.
Zum Einen habe ich es endlich mal gemacht (die agile Community in Koblenz verfolge ich schon länger, bin aber nicht so der Freund von LinkedIn), zum Anderen ist es nie schlecht mal seinen Horizont zu erweitern und andere Menschen kennen zu lernen.
Aus dem Grund werde ich sicherlich auch versuchen bei einem der nächsten Termine mal dazu zu stoßen.

Zuletzt noch ein Dank an Christoph Krause, der es mir ermöglichte mein Rad im Inneren abzustellen (wäre am Ende gar nicht notwendig gewesen), so dass es direkt zum Namensgeber eines Barcampraums wurde.

Damit ist mein Gravelbike einen Schritt näher an die Berühmtheit gelangt. 😉

In dem Sinne: war okay, gerne wieder.