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Westerwald-Marathon 2021

Die Zusammenfassung zuerst:

  • Nieselregen, später Regen
  • Trailsektionen mit der Zeit immer matschiger
  • anspruchsvolle Strecke
  • ich bin einfach all-in gegangen und bin mit dem Ergebnis mega zufrieden

Ein Marathon in Corona-Zeiten

Offizielle Läufe sind derzeit Mangelware. Ja genau, es gibt sie. Aber es sind halt nicht viele. Ich wollte zeitnah nach dem Backyard-Ultra wieder lang laufen und am besten kann ich mich dazu zwingen, wenn es ein Wettbewerb ist. Ein klassischer Trainingswettkampf eben.

Also auf die Suche gegangen und beim 100 Marathon-Club fündig geworden. Die Ausschreibung zum Westerwald-Marathon (mittlerweile offline) war genau das, was ich brauchte. Also kurz den Veranstalter angeschrieben und dann zugesagt.

Der Marathon war natürlich kein Lauf, wie man ihn sonst kennt. Aber clever gemacht und mir hat das gut gefallen.

  • individueller Einzelstart in einem Zeitfenster von 7:00 – 11:00 Uhr
  • Lauf nur gemäß der gültigen Corona-Regeln erlaubt (also konkret derzeit kein Gruppenlauf)
  • maximal 15 Teilnehmer
  • 5 Runden à 8,2km + kleine Zusatzrunde, um auf die 42,195km zu kommen
  • Verpflegung am eigenen Kofferraum

Oder kurz: ja, ich habe alle Teilnehmer gesehen, aber ich bin nie in einer Gruppe gelaufen. Es gab zwar auch ein oder zwei Zweiergruppen, aber durch die Limitierung der Teilnehmerzahl, das fehlende Verpflegungsangebot und die frei wählbare Startzeit kam man sich nicht in die Quere.

Super simpel organisiert, klasse.

Rennbericht

War es ein Rennen? Für mich schon. Und zwar gegen mich selbst.

Das Wetter war einfach nur schlecht. Zu Beginn nieselte es zwar nur, aber das wurde mit der Zeit immer mehr und am Ende regnete es. War dann aber auch schon egal, weil ich eh schon pitschnass war. Aber nunja, Brillenträger kennen das Problem bei Regen. 😉

Ich bin relativ zügig angegangen. Ich hatte keinen Plan, kein Ziel, einfach mal rausballern und gucken, wie lange ich das Tempo halten kann. Die erste Runde beendete ich in knapp über 40 Minuten. Eine Minute Verpflegungspause am Kofferraum und nach 41:35min geht es weiter.

Kann ich das durchhalten? Es wurde schwer, aber ja. Ich war super lange auf Bestleistungskurs (3:31:41h beim Hachenburger Biermarathon 2020), aber durch die kurzen Pausen nach jeder Runde am Auto verlor ich natürlich immer etwas Zeit.

Durch den Regen wurden aber auch die Anstiege, die allesamt auf dem trailigen Teil entlang der Wied lagen, immer matschiger und schwerer zu laufen. Ich musste hier ab Runde 3 relativ viel Kraft investieren, die hat ggf. am Ende etwas gefehlt.

Letztlich habe ich mein Tempo fast perfekt durchgehalten. Das ist mir in dieser Konstanz noch nie gelungen und das macht mich einfach unfassbar zufrieden.

Die Grafiken hier zeigen das sehr anschaulich.

Hier sieht man auch gut die Pausen am Kofferraum. Der dritte Ausreißer nach unten i Runde 3 ist mir nicht ganz zu erklären. Stehen geblieben bin ich während der Runden jedenfalls nicht.

Am Ende steht eine 3:34:41 auf den Ergebniszettel und damit bin ich heute der schnellste Teilnehmer gewesen. Ähm, ich hab gewonnen?! 🙂

Die Nettozeit liegt sogar bei 3:27h. Damit ist klar .. die 3:30h fällt auf jeden Fall noch und ich glaube, dass auch die 3:20h bei flacherem Terrain machbar ist. Aber das ist ein anderes Thema.

Fazit

Tja, was gibt es nach so einen Lauf noch zu sagen.

  • Ich bin so fit wie noch nie im April. (innerhalb von zehn Tagen einen 80km-Ultra, zwei harte Läufe rund um die Halbmarathondistanz, 100km auf dem Rad und zum Abschluss diesen Marathon .. passt :-))
  • Das Training mit Zwift auf der Rolle wirkt sich positiv auf meine Ausdauer und Form aus. Und zwar massiv.
  • Bis die 3:30h fällt ist es nur eine Frage der Zeit (ich hab gehört es soll auch flache Asphaltmarathons geben, kenn mich da aber nicht so gut aus, hehe).

Ich bin mit meiner Leistung einfach super zufrieden und jetzt habe ich Bock auf mehr. 🙂