Kategorien
Sport

Wied komplett!

Die Wied ist ein etwas mehr als 100 Kilometer langer Fluss, der in Neuwied in den Rhein mündet. Ich bin in der Stadt Neuwied geboren und zur Schule gegangen, Freunde kamen unter Anderem aus Irlich, wo die Wied in den Rhein mündet. Wir waren häufig in der Laubachsmühle essen (Empfehlung!) und ganz allgemein war der Fluss schon immer irgendwie ein kleiner Teil meines Lebens.

Die Tour von der der Wiedquelle in Linden bis zur Mündung in einem Stück zu bewältigen stand schon lange auf meiner ToDo-Liste. Eigentlich wollte ich über den Wiedweg laufen, aber durch die Verletzung ist mir das derzeit leider nicht möglich. Also musste bzw. durfte das Rad ran. 🙂

Nachdem ich vor zwei Wochen rund um Mainz gefahren bin und am letzten Samstag den Feldberg im Schwarzwald bezwungen habe, konnte ich also auch in der dritten Woche nacheinander ein Projekt von meiner ToDo-Liste abhaken.
So soll es sein und darf gerne so weiter gehen. 🙂

Der Radweg führt zu einem Teil über Landstraßen (für mich okay, für den Normalradler ggf. teilweise etwas nervig), zum Anderen über viele offroad-Passagen durch oder am Wald entlang. Hat mir gut gefallen.

Ein Fahrrad lehnt an einem Mast. Im Hintergrund fließt die Wied von links in den Rhein.
Die Mündung der Wied (links) in den Rhein (rechts)

In Irlich angekommen dann das obligatorische „Zielfoto“ gemacht, wenngleich ich noch gar nicht am Ziel war. 😉 Für mich ging es noch rund 13 Kilometer und mehr als 300 Höhenmeter nach oben nach Ehlscheid.

Am Ende stehen 110 Kilometer bei rund 1000 positiven und 1100 negativen Höhenmetern auf dem Papier. Bruttozeit etwa 5:30 Stunden. In den Strava-Bildchen wird immer die Nettofahrzeit dargestellt.

Das war auf jeden Fall ein extrem guter Sportseptember und genau der richtige Start in das Projekt Toblerone und Bier. Ich bin da auf jeden Fall ein paar Schritte in die richtige Richtung gegangen. 🙂

Kategorien
Sport

Feldberg

Ich befinde mich gerade in der „Analyse“, ob ich das, was ich mir im Rahmen meines Projekts Toblerone und Bier im Sommer 2024 vorstelle, überhaupt leisten kann.
In dem Zuge schaue ich mal, was ich derzeit kann und was ich nicht kann. Vor gut einer Woche bin ich einmal um Mainz herum gefahren und am letzten Wochenende habe ich mehr oder weniger spontan den längsten Anstieg meiner „Radsportkarriere“ bewältigt. Es geht also voran. 🙂

Los ging es eigentlich schon am Tag zuvor. Ich fuhr eine Feierabendrunde mit etwa 650 Höhenmetern, hatte mir also eine solide Vorbelastung in die Beine gebracht. 😉

Am nächsten Morgen ging es dann um 5:30 Uhr ab Koblenz los in Richtung Schwarzwald und um kurz nach 9:00 Uhr startete ich in Oberried meine Tour. Ich fuhr extra noch eine kleine Runde rund um den Sportplatz, um wenigstens etwas flache Strecke zum Einstieg zu haben, denn danach ging es quasi pausenlos nach oben.

Zunächst über eine Kreisstraße in Richtung Zastler und dann asphaltiert weiter durch den Wald. Nach gut elf Kilometern Anstieg wurde es dann erst richtig hart, da meine ausgewählte Route die asphaltierte Straße verließ (ich muss ja wissen, ob ich das dann auch kann) und extrem steil auf teilweise nicht gut befahrbarem Schotter weiter nach oben ging. So rund 150 Meter bin ich tatsächlich schiebend unterwegs gewesen. Ich konnte die Kurbel einfach nicht mehr drehen.
Die „Pause“ half und so ging es danach langsam, aber stetig weiter in Richtung Zastler Hütte.

Dort angekommen war das härteste Stück dann überwunden und kurze Zeit später konnte ich den ersten Blick auf den Feldbergturm erhaschen, der allerdings auch noch etwa 150 Höhenmeter weiter oben lag.
Aber das Ziel zu sehen hilft. Nach exakt zwei Stunden erreichte ich dann den Turm bzw. den daneben liegenden Gipfel des Seebuck, zweithöchster Berg im Schwarzwald und Teil des Feldbergmassivs. Mir bot sich ein grandioser Blick bis in die Alpen mit den schneebedeckten Gipfeln. Klasse. Das hat sich gelohnt.

Die Feldbergbahn sorgt dafür, dass an einem Samstag vormittag natürlich echt viele Leute zwischen Seebuck (Bergstation der Seilbahn) und dem Feldberggipfel unterwegs waren. Aber alles noch im Rahmen.

Den letzten Anstieg hoch zum Gipfel des Feldbergs musste ich mir dann noch richtig erkämpfen (Zickzack fahren im leichtesten Gang) und dann war ich oben. 🙂

Als allererstes die Jacke angezogen! Man befindet sich halt auf 1493 Meter Höhe und das merkt man auch.

Kurz ein paar Fotos gemacht und verschickt und dann die Rückfahrt in Richtung Oberried in Angriff genommen. Statt den gleichen Weg wieder hinab zu fahren, wie eigentlich geplant, entschloss ich mich spontan erst noch in Richtung Schauinsland zu fahren, entschied mich dann aber mangels Zeit beim Nordic Center Notschrei die Abkürzung über die L126 hinab nach Oberried zu nehmen.

Mehr Infos zur Tour bei strava.com.

Keine 20 Minuten später hatte ich mehr als 700 Höhenmeter verloren und war am Ziel. Auch Abfahren will gelernt sein. Ich kann es nicht gut, aber hier habe ich mich eigentlich recht sicher gefühlt, trotz für mich relativ hoher Geschwindigkeiten (gut 60km/h ist für mich immer ein Limit).

Alles in allem kann ich sagen: eine absolut coole Erfahrung, aber ich weiß auch, dass ich für den kommenden Sommer noch Einiges an Training vor mir habe, damit das ein Erfolg wird.

Aber Stand heute denke ich: das ist schon durchaus möglich! 🙂

Kategorien
Sport

Mainz ist Lava

Vor gut zwei Jahren bin ich mal rund um die Stadt Neuwied herum gelaufen. Das war cool und ich habe natürlich noch einige andere Runden in meinem Ordner der geplanten Touren bei komoot.de. 😉 Unter Anderem eben auch die Runde um die kreisfreie Stadt Mainz.

Weiß nicht warum das so ist, aber ich mag diese Art der Route irgendwie. Es hat etwas Verbindliches, weil man nicht abkürzen kann.
Gestern war dann also Mainz dran.

Strecke

Start und Ziel der Tour lag in Gau-Bischofsheim, da das für mich aus persönlichen Gründen gut passte. Von dort erstmal hinab zum Rhein und mit der Fähre von Nierstein nach Kornsand in Hessen. Dort dann flache 50 Kilometer bis nach Oestrich-Winkel, da die Fahrradfähre in zwischen Walluf und Budenheim leider aufgrund von Personalmangel eingestellt wurde. Das verlängerte die Tour rechtsrheinisch etwas, aber mangels Alternative musste das eben so sein.

Nach einem kurzen Stop im Biergarten, ging es dann auf den „bergigen“ Abschnitt der Strecke. Durch die Weinberge hinauf in Richtung Flughafen Mainz-Finthen (ich wusste ehrlich gesagt vor der Streckenplanung gar nicht, dass hier ein Flugplatz ist) und weiter in Richtung Ober- und Nieder-Olm, Zornheim und schließlich durch die Weinberge wieder nach Gau-Bischofsheim.

Alles in Allem eine super Tour und meine zweitlängste Radtour überhaupt. Da bin ich auf einem guten Weg. 🙂

Zahlen

Höhenprofil der Radstrecke rund um Mainz
  • 90 Kilometer
  • 5:09 Stunden unterwegs, 4:23 Stunden reine Fahrzeit
  • 540 Höhenmeter
  • etwa 4200 verbrauchte Kalorien

Die Daten zur Runde gibt es auch direkt bei strava.com.

Bilder

Kategorien
Sport

Toblerone und Bier

Eigentlich würde ich mich in zwei Wochen zwischen Osttirol und Kärnten durch die Karnischen Alpen quälen, um Finisher der Erstauflage des Karnischen Ungetüms zu werden. 80 Kilometer mit mehr als 5000 Höhenmetern, sensationell. Ich hatte Bock und war der erste angemeldete Teilnehmer.

Aber es kam anders. Ich bin seit rund eineinhalb Jahren verletzt, kann mein rechtes Knie beim Laufen nicht mehr belasten (Entzündung der Patellasehne, Patellaspitzensyndrom) und bekomme den Mist einfach nicht in den Griff.

Also wird es in diesem Jahr nichts mit der Teilnahme und auch läuferisch nicht. Ich bin in diesem Jahr noch kein einziges Mal wirklich gelaufen. 🙁

Aber es muss ja weiter gehen, also muss das Rad her. 🙂

Mehr machen, statt planen.

Bei Twitter steht seit Jahren in meinem Profil:

Weniger Geschwafel, mehr Taten.

Man kennt es. Man nimmt sich dann 1000 Dinge vor, was man nicht alles machen will. Abnehmen, Krafttraining für Körpermitte, Rücken und Beine, regelmäßig Sport, aber nicht überlasten.

Klappt nie, wie man es sich vorstellt. Aber ich brauche Ziele, sonst bin ich verloren und komme mit dem Hintern nicht von der Couch. Und Ziele kommen durch Inspiration. Daniels Tour von Bayreuth nach Venedig mit dem Rennrad war so eine Inspiration. Dabei geht es nicht um das, was er gemacht hat, sondern dass er es gemacht hat.

Auch dieses kurze Video von Yara Kasteljn nach ihrem Etappensieg bei der Tour de France hat mich gefesselt.
Ohne ihre Geschichte zu kennen: so viel investiert, so viel ggf. auch verpasst und dann am Ziel angelangt. Super.

Ich habe das Gefühl auch schon ein paar Mal haben dürfen, zum Beispiel als ich den kleinen KoBoLT gefinished habe, nach der letzten Straße des #everySingleStreet-Projekts in Koblenz oder aber auch in kleinerem Maße, als ich einmal quer durch Liechtenstein gelaufen bin.

Hat schon Suchtfaktor. So etwas treibt mich an.

Aber dafür müsste man die eigenen Ideen und Planungen halt auch mal umsetzen und aufhören Ausreden wie „ich kann nicht, da spielt die TuS Koblenz“ (ist mir auch schon sehr wichtig, aber der Verein geht auch nicht unter, wenn ich mal ein Spiel nicht da bin) oder „ich bin verletzt“ (ja, dann tu halt was dagegen!) anzubringen.

2024 – Gravelbike allez

Mir schwirrt seit ein paar Jahren schon etwas im Kopf herum, was ich mir nun mal etwas näher anschauen möchte.

Natürlich hat das Ganze etwas mit Ausdauersport zu tun und dann auch etwas, was eben nicht jeder macht. Für die, die mich kennen dürfte das wenig verwunderlich sein. Das ist das, was mich begeistert. Ich kann mir dutzende Dokumentation bei Youtube anschauen und zig Rennberichte lesen, das wird nicht langweilig. Ich mag es einfach.

Und ich möchte mich jetzt ernsthaft mit dem Thema befassen und dabei ganz vorne anfangen:

  • Ist es überhaupt möglich, dass ich das schaffe?
  • Was muss ich körperlich und mental investieren, um die Herausforderung zu meistern?
  • Bin ich bereit das zu tun?
  • Gibt es vielleicht auch Alternativen, mit denen ich zufrieden bin?

Derzeit bin ich fixiert auf diese Idee, aber ggf. wird das mit der Zeit anders, wenn ich merke, dass bestimmte Rahmenbedingungen einfach nicht passen oder ich diese nicht erreichen kann.

Alles sehr nebulös und vage. Ich weiß.

Ich möchte mich einfach noch nicht exponieren, weil ich erstmal bewerten muss, ob diese Herausforderung überhaupt realistisch meisterbar ist.

Trotzdem kann ich schon ein paar Eckpunkte nennen:

  • Ich möchte mit meinem Gravelbike unterwegs sein.
  • Es ist keine Bikepacking-Tour.
  • Ich visiere den Juni/Juli/August 2024 an.

Auf dem Weg dahin werde ich hoffentlich auch mal Erfahrungen mit Overnightern machen, aber das ist nicht mein Antrieb.

Und warum jetzt Toblerone und Bier?

Ich mag Toblerone. Und ich mag Bier. 😀
Und ich brauchte irgendeinen Projekttitel, der die Projektidee nicht enthält, so dass ich mir erst noch selbst klar werden kann, ob ich das so schaffe, wie ich mir das vorstelle.

In dem Sinne. Ich habe mir vorgenommen ab und an, aber schon regelmäßig ein paar Updates zum Projektstand zu teilen. Mal gucken, wie das so läuft. 🙂

Kategorien
Gesellschaft Sport

Auf, auf: Spendenlauf!

Am morgigen 14.Juli 2022 jährt sich die Flutkatastrophe im Ahrtal.

Aus diesem Grund laufen Uwe und ich von Lahnstein aus über Koblenz immer am Rhein entlang bis zur Ahrmündung. Da man sie seit einem Jahr nicht mehr queren kann (die Brücke wurde von der Flut mitgerissen) geht es dann weiter am südlicher Ahrufer entlang durch Sinzig bis nach Walporzheim.

Dort findet abends eine kleine Gedenkveranstaltung und danach gibt es dann auch ein paar frohe Stunden. Es muss voran gehen und da möchten wir gerne mithelfen. 🙂

Ein komplett ausgelöschtes Haus in Mayschoss ein paar Tage nach der Flutwelle.

Wir unterstützen an diesem Donnerstag den Bürgerverein „Unser Walporzheim e.V.“, der Walporzheimer Menschen, die von der Flut betroffen sind, finanziell unterstützt. Direkt und unbürokratisch.

Das ist tatsächlich trotz der immensen Spendenbereitschaft im letzten Jahr notwendig, da die Gelder immer noch nicht komplett ausgezahlt worden sind.

Wir freuen uns sehr gerne über Spenden, die wir dann natürlich eins zu eins weiter gebe. Nehmt gerne Kontakt via Facebook, Instagram, Twitter oder E-Mail (spendenlauf@klaile.com) auf. Vielen Dank. 🙂

Kategorien
Sport

1. Schängelland-Ultra – aus Organisatorensicht

Ich habe eine Laufveranstaltung organisiert. Einfach mal gemacht. Ich habe Leute eingeladen und dann sind wir ein bisschen durch die Gegend gelaufen.

Das stimmt. Es war alles in allem ein unfassbar guter Tag, wir hatten wahnsinniges Glück mit dem Wetter und ich bin froh, dass ich die Strecke so zusammen gestellt habe, wie ich sie zusammen gestellt habe.

Am Ende bin ich absolut zufrieden, habe sehr viele Erkenntnisse gewonnen und erhoffe mir in den nächsten Tagen noch mehr Feedback, wenn die noch mehr Laufberichte eintrudeln. Die ersten Texte in den sozialen Medien zzgl. zu all den Gesprächen, die ich im Ziel geführt habe sagen mir aber: ich habe einen guten Lauf auf die Beine gestellt und die Teilnehmer:innen hatten Spaß.

Ich bin erleichtert, aber auch stolz.

In der Folge will ich euch ein bisschen davon erzählen, wie es mir ergangen ist.

Meine Frau hat es im Nachgang sehr gut zusammengefasst

Benni, du kannst gut planen, aber nicht gut organisieren.

Von der Idee bis zur Ausschreibung

Ich bin im Jahr 2020 alle Straßen in Koblenz abgelaufen und nicht nur die, sondern auch den überwiegenden Großteil aller Feldwege drumherum. Ganz abgesehen davon erkunde ich leidenschaftlich gerne jeden Winkel in den Wäldern hier rund um Koblenz, so dass es für mich recht schnell klar war, dass ich auch nochmal im „Koblenz ist Lava“-Format einmal komplett um die Stadt herum laufen wollte. (rund um Neuwied bin ich schon gelaufen)

Der Gedanke verflog zunächst einmal wieder, aber irgendwann im Herbst 2021 dachte ich mir so .. eigentlich ist das doch auch eine super Veranstaltung. „Um eine Stadt herum laufen“. Ist nichts Neues, ich selbst bin ja auch kürzlich erst um Köln herum gelaufen.

Aber in Koblenz gibt es aus mir unerklärlichen Gründen einfach überhaupt keine Laufwettbewerbe. Der TV Urbar hat einen harten Trailrun im Angebot, aber dann wird es auch schon mau.

Also einfach mal eine Ausschreibung geschrieben und dann erst nicht getraut auf „veröffentlichen“ zu klicken. Und dann .. einfach doch. Wums.

Ein paar Leute bei Facebook markiert, ein paar anderen Nachrichten geschickt, kurz bei Twitter was geschrieben und zum Schluss noch bei Facebook in so einer Ultralaufgruppe einen kurzen Werbebeitrag geschrieben.

Nach 5 Tagen war alles erledigt. Liste „offiziell voll“, hab dann am Ende trotzdem jeden, der mitlaufen wollte, eingeladen.

Fazit 1
Die Leute haben Bock! Es braucht nur passende Angebote!

Es wird ernst. Hilfe, Strecke, Einkauf

Helfer:innen

Die Ausschreibung ging um den Jahreswechsel live. Corona-Hauptzeit. Omikron hat die Welt im Griff. Es galten Kontatbeschränkungen und ich wollte nicht der Grund sein, warum sich Leute infizieren. Also alles für einen Lauf mit Stargruppen vorbereitet und extra wenig Werbung gemacht und wenige potentielle Helfer:innen angesprochen, um die Anzahl der Menschen zu minimieren.

Wenn das Wetter gut ist, ist das mit Personen, die helfen wollen, kein Problem. Am Ende müssen die Leute aber auch Spaß haben, es muss ihnen etwas geben sich da stundenlang hinzusetzen. Das ist die Herausforderung, die glaube ich dieses Mal ganz gut gemeistert wurde.

Fazit 2:

Binde deine Helfer:innen von Beginn an mehr ein. Mach sie nicht nur Handlungserfüllern, sondern übertrage ihnen auch eine gewissen Verantwortung für ihren Bereich.

Das entlastet dich und bindet sie besser ein.

Das ist vielleicht die wichtigste Erkenntnis.

Wäre mein Corona-Test am Samstag positiv gewesen, wäre es zur Katastrophe gekommen. Ich hätte niemanden gehabt, der an meiner Stelle die Veranstaltung hätte leiten können. Ein Bus-Faktor von 1 ist immer ganz schlecht.

Streckenfindung

Die Strecke hatte ich im Groben geplant, kannte 95% der Passagen sowieso schon. In der Detailplanung bin ich alles noch x-Mal abgelaufen oder mit dem Rad abgefahren. Immer mit der Frage im Kopf „wie kann ich die Stadt eigentlich noch besser in Szene setzen?“.

Denn das war mein Ziel. Ich wollte Koblenz präsentieren. Ich liebe Koblenz und wollte das allen Läufer:innen auch vermitteln.

Das Streckenscouting wurde durch Hochwasser, Sturm- und Hagelschäden und die Tatsache, dass ich irgendwie Toiletten und Duschen organisieren wollte, erschwert und immer mal wieder umgeworfen. Am Ende bin ich zufrieden, wenngleich die Strecke ggf. 300 Meter zu wenig hatte. Die lade ich auf die nächste Ausgabe oben drauf. 😛

Zur Markierung der Strecke gehe ich weiter unten noch etwas ins Detail.

Einkauf

Möglichst nachhaltig arbeiten, wenngleich es aus Hygienegründen kleine Einwegflaschen als Getränke gab.

In Sachen Einkauf hatte ich null Plan. Ich habe mich daran orientiert, was ich so als Teilnehmer an Verpflegungsständen gefunden habe und hatte dann einen Tipp von Guido als Richtschnur befolgt.

Frage dich: „“Was würde ich mir wünschen, wenn ich Teilnehmer wäre?“

Ich habe das in meinem Kopf noch etwas abgewandelt zu

Versuche alles so „perfekt“ wie möglich zu machen. Dann hast du sehr gute Chancen den allergrößten Teil mehr als ausreichend gut abgedeckt zu haben.

Ich habe also Zeug eingekauft. Am Ende weiß ich, dass ich weniger Wasser mit Sprudel brauche, aber auch von nichts zu wenig hatte. Vier Teilnehmer:innen hatten im Vorfeld nach bestimmten Dingen an den Verpflegungspunkten gefragt. Habe ich dann einfach besorgt. Fertig. Der Dank war groß, ich fand es selbstverständlich. Alle waren zufrieden.

Fazit 3:

Biete den Teilnehmern im Voraus die Möglichkeit dir zu sagen, was sie gerne hätten. Besorge es. Das steigert die Stimmung!

Biete außerdem vegane Alternativen an und gestalte die Verpflegungspunkte so, dass Läufer eine ernsthafte Auswahl haben.

Die Verpflegungspunkte waren bei Kilometer 15 und 30. Das hatte logistische Gründe. Die 20km am Schluss waren natürlich lang, aber sie gingen auch weitestgehend bergab. Bin gespannt auf das Feedback, was ich noch bekomme (siehe unten).

An dieser Stelle noch ein Satz zum Thema „Medaillen“. Ich war einfach viel zu spät dran. Ich hatte dann eine super kreative Vorlage, aber das konnte man dann nicht so einfach umsetzen und dann war die Zeit einfach zu knapp und ich habe wirklich schweren Herzens darauf verzichtet. 🙁

Fazit 4:

Wenn ihr richtig coole Medaillen vergeben wollt, dann kümmert euch mit Vorlauf darum.
Behaltet euch ggf. auch die Möglichkeit offen Medaillen nur bei „Bestellung“ auszugeben. Nicht alle haben Bedarf.

Streckenmarkierung

Strecke des Schängelland-Ultras 2022.

Der Horror!

Ich kannte die Strecke zu 100% auswendig. Hätte sie sicherlich nachts ohne Lampe laufen können. Und dann wollte ich mit Sprühkreide markieren und es hat einfach nicht mehr aufgehört zu stürmen, hageln, regnen. Also blieb mir nichts anderes übrig, als am Samstag vor der Veranstaltung früh morgens auf das Rad zu steigen und zu sprühen, sprühen, sprühen.

Die per Rennrad unzugänglichen Passagen dann noch zu Fuß abgelaufen und so kamen dann am Samstag rund 60 Kilometer zusammen (ich musste ja immer wieder zurück zum Auto bzw. Umwege fahren, weil das Rennrad bestimmte Stellen nicht passieren konnte).

Am Sonntag war ich noch nicht komplett fertig, so dass ich während der letztliche Sieger schon am VP 2 war, sechs Kilometer von ihm entfernt gerade den letzten Pfeil versprühte. Stress pur! 🙂

Fazit 5:

Lass dir bei der Markierung der Strecke helfen. Es macht total Sinn, dass nicht nur du die Strecke im Detail kennst.

Gerade an den Verpflegungspunkten sollten alle Helfer wissen, wie es von dort aus weiter geht.

Das geht in die gleiche Richtung wie Fazit 2. Es ist mir aber wichtig das hier nochmal explizit herauszustreichen.

Nicht weniger wichtig und am Ende nervig …

Fazit 6:

Kontrolliere den Track und vor allem … sichere ab, dass die Markierung exakt dem Track folgt!

Leider hatte ich an drei Stellen den Track nicht gut genug kontrolliert bzw. aus dem Kopf markiert und eine veraltete Streckenführung im Kopf gehabt. Absolut vermeidbar.

Feedback

Ich werden den Teilnehmer:innen im Nachgang noch eine E-Mail schicken, in der ich eine ganz kurze Stimmungsabfrage mache, mit der Option konstruktive Kritik zu üben.

Denn ich möchte lernen. Ich will wissen, was gut, aber vor allem was nicht so gut war. Ich will bei den nächsten Läufen (bin optimistisch, dass es nicht nur Wiederholungen des Schängelland-Ultras geben wird, sondern auch weitere Veranstaltungen) auf konstruktive Kritik reagieren können .. einfach besser werden.

Hier habe ich jetzt noch kein Fazit. Kommt aber hoffentlich noch.

Zum Schluss …

… kann ich nur noch mal wiederholen.

Für mich war es ein perfekter Tag. 🙂

Es waren wirklich sehr, sehr, sehr erfahren Ultra-/Marathonläufer vor Ort, Leute mit einer dreistelligen Anzahl von Läufen über die ganze Welt verteilt, und haben mir im Ziel bereits mit strahlendem Gesicht gesagt, dass es ein schöner Tag war.

Boah, Gänsehaut. Könnt ihr euch nicht vorstellen. Das ist wie so ein Ritterschlag. Ich war so aufgeregt und als dann der Sebastian Fetick (wohnhaft nur wenige Hundert Meter von Start/Ziel entfernt) als Sieger Ziel kam und einfach das erste was er sinngemäß sagt ist .. „ja, war einfach super“.

Ja ok. Danke. Innerlich hab ich gestrahlt, äußerlich auch, da einfach den ganzen Tag keine einzige Wolke am Himmel war. 😀

Für mich war es großartig, dass rund ein Dutzend Teilnehmer:innen aus Koblenz kamen. Viele sind dazu mit Koblenz verbunden gewesen. Sei es durch den ehemaligen Wohnort oder den der Eltern, sei es durch die Bundeswehr oder einfach, weil sie in der Nähe wohnen.

Und wenn selbst Koblenzer zu dir sagen „boah, da war ich noch nie, sensationelle Streckenpassage“ dann geht mir das Herz auf.

Ich habe alles geschafft, was ich an diesem Sonntag schaffen wollte.

Es war anstrengend, sehr anstrengend, aber ich bin richtig richtig richtig stolz auf das Erreichte und ich verspreche, dass diese Veranstaltung nicht das letzte Mal ausgetragen wurde.

Ganz am Ende noch ein riesiges Danke schön an André K. aus G. Ohne den BSC Güls wäre es nicht so möglich gewesen, wie ich es mir vorgestellt habe. DANKE!

Kategorien
Sport

7.Wildschweinmarathon in Köln-Brück

Nachdem ich am vergangenen Sonntag die 63km rund um Köln beim G1 Grüngürtelultra gelaufen bin und die Beine in dieser Woche eigentlich ganz ordentlich funktioniert haben, habe ich mich am Freitag auf den letzten Drücker spontan für einen Marathon in Köln angemeldet. 🙂

Auf der Seite des 100 Marathon-Club (100MC) findet man jederzeit eine Reihe von Marathonveranstaltungen ohne großes Tamtam. Zumeist mit eigener Zeitmessung und Individualstart. Letztlich geht es darum Marathons zu sammeln bzw. diese eben zu laufen.

Richtungsweiser am Start- und Zielpunkt.

Den Wildschweinmarathon organisiert Anja Reddert. Danke dafür.

Für mich eine super Gelegenheit langsam und ohne jeden Stress Kilometer zu machen. Im Winter letztlich neben der Tatsache gesund zu bleiben für mich das A und O.

So jedenfalls der Plan und die Theorie.

Startgebühren gab es nicht, so dass für mich nur die Spritkosten anfielen. Ist akzeptabel. 😉

Immer rund um das Wildgehege

Die Strecke ist eine gut fünf Kilometer lange Runde rund um das Wildgehege in Brück, die acht Mal gelaufen werden muss.

Mehr Details zum Lauf gibt es wie gewohnt direkt bei Strava.

Offiziell heißt es:

8 Runden (mit Messrad vermessen jeweils 5,228 km x 8 = 41,824 km) + eine kurze Wendepunktstrecke (285 m x 2 = 570 m).
Gesamtlänge: 42,394 km.

Ausschreibung

Weitestgehend flach und zum Großteil über Waldwege ist man relativ schnell wieder am Start- und Zielpunkt und spult dann letztlich die Kilometer ab. 🙂

Ich wollte wie gesagt langsam starten, peilte eine Zielzeit rund um die 4:30-4:40h an. Das klappte exakt einen Kilometer lang, dann war ich irgendwie im 5:10-5:20min/km-Flow und … nunja, es hat Spaß gemacht. 😉

Alle zwei Runden, also gut zehn Kilometer, war eine Trinkpause eingeplant. Die Strecke führte ja direkt am Auto vorbei, also kein Problem. Also kurz an den Kofferraum, Wasser getankt und weiter ging es.

Ich kürze die Geschichte mal ab. Ich war einfach viel zu schnell und nach sechs Runden merkte ich schon, dass die letzten beiden Runden in dem Tempo nicht durchzustehen waren. Dazu lief ich mir langsam eine Blase unter dem Fuß. Hatte ich schon befürchtet .. die Schuhe geben den Geist auf. Also fix das Ersatzpaar angezogen und weiter.

Und plötzlich ging gar nichts mehr. Klassischer Hungerast. 🙂 Die siebte Runde klappte noch so einigermaßen, für die achte Runde hatte ich dann einen anderen Plan. Neue Klamotten anziehen, warm einpacken und mit Anja den Großteil der Runde einfach nur gehen.

Klar, ich hätte gerne in 3:50h den Zielstrich überquert, aber das sollte heute nicht sein. Kein Problem. Ich bin trotzdem zufrieden. 🙂

Das Ziel erreichte ich nach 4:23:24 Stunden. Die Uhr zeigte 42,29 Kilometer an. Punktlandung.

Kurz umgezogen und ab nach Hause. Ein Ultra und ein Marathon in den ersten beiden Wochen des Jahres. Das kommt unerwartet, aber ich sage natürlich nicht nein. Übertreiben darf ich es natürlich nicht, denn wie gesagt: gesund bleiben hat natürlich Priorität.

Deswegen bin ich auch absolut zufrieden mit der Zeit, auch wenn die letzten beiden Runden natürlich echt fies langsam waren. Aber was bringt es bei so einem Lauf die 4:00-Stunden-Marke zu unterbieten? Genau nichts.

Vielleicht Laufe ich Anfang Januar noch einen Marathon. Mal schauen. Hätte schon Lust.

Kategorien
Sport

G1 Grüngürtel-Ultra 2022

Eigentlich sollte der Lauf über den Kölner Grüngürtel Anfang Januar 2021 stattfinden. Offensichtlich war das aus pandemischen Gründen nicht möglich, so dass der Wettkampf um ein Jahr verschoben wurde.

Finisher-Medaille und Belohnungsbier. 🙂

Der Grüngürtel-Ultra verläuft über den Wanderweg G1 über den Kölner Grüngürtel. Gestartet wurde in Köln-Mülheim. Von dort lief der eine Teil der Teilnehmer die 63km lange Strecke gegen den Uhrzeigersinn (gerade Startnummern) und der andere Teil mit dem Uhrzeigersinn (ungerade Startnummern).

Durchaus eine lustige Eigenart und in Corona-Zeiten natürlich auch mit Vorteilen, da die Anzahl der Menschen auf einem Haufen dadurch etwas reduziert wird. Pünktlich um 8:30 Uhr wurden ging es los.

Rund um Köln

Die Strecke ist weitestgehend flach, was mir sehr zu Gute gekommen ist. Ich war nämlich maximal untrainiert, weil ich ehrlich gesagt bis Mitte Dezember schlicht vergessen hatte, dass ich bei der Veranstaltung angemeldet bin. 😀

Alle Details direkt bei Strava.

Nach ein paar wenigen Laufeinheiten vor dem Startschuss ging es dann früh morgens nach Köln. Seit langer Zeit mal wieder ein Wettkampf und sogar mit recht vielen Leuten, aber im Startbereich mit Masken und auf der Strecke hat sich das Ganze ja dann auch verlaufen. 🙂

Für den ersten Marathon hatte ich gute Quasselgruppen, so dass ich etwa im 6er-Schnitt die ersten zwei Drittel der Strecke hinter mich brachte. Mir war allerdings schon klar, dass ich das Tempo nicht durchhalten würde können. Also der Gruppe adé gesagt und das Tempo stark reduziert. Die Hüfte machte sich auch ab und an bemerkbar und so fand ich mich relativ schnell gehend wieder.

Tja, die letzten 18km waren dann einfach nur noch eine Qual. Fast drei Stunden für den dritten Halbmarathon, aber letztlich ist das egal. Für mich war wichtig, dass ich das Ziel erreicht habe. Das dauerte nun zwar etwas länger und ich war wie gesagt auch mehr gehend als laufend unterwegs, aber Finish ist Finish.

Ich bin zufrieden. 🙂

Ausgekühlt

Während des Laufens habe ich es nicht gemerkt, aber im Auto und auf der Fahrt heim habe ich gemerkt, dass ich richtig ausgekühlt war. In der ersten Hälfte des Laufs war das anders. Da wollte ich sogar die Jacke ausziehen, weil ich so geschwitzt habe. Immerhin waren 5°C. Zum Glück hab ich die Jacke angelassen. 😀

In den letzten drei Laufstunden war ich dann viel langsamer, es nieselte ab und an und mir wurde offensichtlich immer kälter. Da muss ich auf jeden Fall irgendwie noch dran arbeiten.

Kategorien
Sport

Einmal Liechtenstein komplett, bitte!

Heute ist der 11.11., Karnevalsauftakt. Auch ich habe eigentlich eine Eintrittskarte für den Auftakt auf dem Koblenzer Münzplatz. Aber ich möchte auch am Dienstag in Urlaub fliegen und nunja .. so ne Covid-Infektion muss halt auch nicht sein.

Aus dem Grund habe ich umdisponiert und ein Laufprojekt umgesetzt, was ich seit einiger Zeit im Kopf hatte.

Einmal quer durch Liechtenstein laufen! 😀

Bitte, was? Ja.

Liechtenstein ist flächenmäßig der sechstkleinste Staat der Erde. Warum also nicht einfach mal durchlaufen? Wer ist schon mal durch ein ganzes Land gelaufen?

Ich bin vor ein paar Jahren mal bei einer Etappe des ~1100km langen Deutschlandlaufs dabei gewesen. Die Distanz dieser Etappe war etwa doppelt so lang wie Liechtenstein von Süden nach Norden misst. Verrückt.

Kurzum: einfach mal machen!

Anreise bis zum südlichsten Punkt

Bereits am Tag zuvor in Österreich angekommen konnte ich relativ entspannt starten .. wenn ich denn rechtzeitig aufgebrochen wäre. Abgestiegen bin ich im Motel Engel, etwas mehr als zwei Kilometer vom Bahnhof in Feldkirch entfernt. Ich war viel zu spät und hatte dann das Glück, dass am Hinweg noch eine Bushaltestelle lag. Also rein in den Bus 11 Richtung Sargans Bahnhof eingestiegen und eine Stunde lang durch das Fürstentum gegurkt. Kostete 8 CHF (fair) und man konnte das super simpel via SBB-App kaufen.

Ankunft dann an der südlichsten Bushaltestelle, Balzers Brückle, und dann erstmal etwa zwei Kilometer in Richtung Süden gelaufen und die ersten Höhenmeter eingesackt.

Nebel, Nebel, überall Nebel .. hier noch in Liechtenstein kurz vor der Grenze.

Hier hätte es dann direkt losgehen können, aber ich hatte mich im Vorfeld bereits dazu entschlossen zuvor noch das Ellhorn zu besteigen. Nicht direkt, sondern über den südlichen Gratweg. Ich war ja nun in der Schweiz und als ich in den Gratweg einbog sollte ich die einzigen wenigen Sonnenminuten des Tages geschenkt bekommen.

Die ersten Sonnenstrahlen des Tages.
Das Schild weist den Weg und das hat sich auf jeden Fall gelohnt.

Wow! Endlich wieder Berge! Einfach nur geil. Der Weg ist eine absolute Empfehlung. Hier mal ein paar Bilder.

Der Gonzen thront über dem mit Nebel gefüllten Rheintal.
Der erste Schnee ist auch schon da.
Auch für mich als Schisser war der Weg gut geh-/laufbar.

Kurz vor dem Gipfel des Ellhorns kann man dann auch noch einen einfachen Geocache heben (hab ich mir dann nicht nehmen lassen).

Am Gipfel des Ellhorns, der Gonzen im Hintergrund.

Am Gipfel angekommen zog der Nebel auch hier auf und ich machte mich schnell wieder hinab in Richtung Grenzstein. Der Abstieg war mit meinen Straßenschuhen teilweise etwas glitschig, ging aber noch.

Liechtenstein war leider nicht zu sehen. Der Nebel setzte sich durch.

Eigentlich hatte ich gehofft, dass ich ein schönes Foto von Liechtenstein machen könnte, aber da hat mir das Wetter heute leider einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Am Rhein nach Norden

Am Grenzstein angekommen war schon eine gute Stunde rum und ich hatte einige Höhenmeter in den Beinen, aber ok.

Der Grenzstein zur Schweiz am südlichsten Punkt Liechtensteins.

Ein letzter Blick zurück in die Schweiz und dann geht es auf meinen Weg einmal quer durch das Fürstentum. Auch wenn das Land natürlich mitten in den Alpen liegt wird mein heutiger Lauf komplett flach verlaufen. Immer am Rhein entlang. Nicht wirklich spannend, aber man kann nicht alles haben.

Es geht zunächst wieder bergab und am Rhein angekommen dann zunächst hinter dem Rheindamm, dann auf eben diesem und später die meiste Zeit vor dem Damm direkt am Rhein, der derzeit wirklich wenig Wasser führt.

Auf dem Rheindamm im Süden Liechtensteins.

Hier gibt es nichts zu fotografieren und nichts zu sehen. Einfach stupide in Richtung Norden laufen ist angesagt und das mache ich dann auch.

Ich hatte irgendwie damit gerechnet, dass das Wetter etwas besser wird, aber es bleibt von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur neblig und kühl. Richtiger Mist. Zum Glück habe ich Mütze und Handschuhe an, die Oberschenkel sind knallrot und ich bin froh, dass ich noch eine kurze Kompressionshose anhabe.

Immer weiter geht es entlang des Rheins.

Ich merke, dass ich nicht ausreichend zu Essen dabei habe. Ich hatte leider heute Morgen nur Zeit für ein sehr spärliches Frühstück, aber am Ende geht es schon. Da muss man dann durch.

Die Strecke von Süd nach Nord beläuft sich auf etwa 29 Kilometer, insgesamt werde ich am Ende zehn Kilometer mehr auf der Uhr stehen haben.

Als ich den Grenzstein zu Österreich erblicke bin ich einfach nur froh .. geschafft, oder eben auch nicht. Vom Radweg nochmal runter in die völlig durchnässte Wiese und diagonal noch etwas weiter nach Norden bis zum nördlichsten Grenzstein Liechtensteins. Yeah.

Der nördlichste Grenzstein Liechtensteins an der Grenze zu Österreich.

Ich stehe im Drei-Länder-Eck „Liechtenstein-Österreich-Schweiz“ (der Rhein ist hier ja die Grenze), am nördlichsten Punkt Liechtensteins und lustigerweise gleichzeitig auch am westlichsten Punkt Österreichs. 🙂

Das hatte ich gar nicht auf dem Schirm, dann aber glücklicherweise noch entdeckt, denn an dieser Stelle gibt es ebenfalls noch einen einfach zu entdeckenden Cache (Infos gibt es hier).

Auf meinem Lauf bin ich übrigens auch am westlichsten Punkt des Fürstentums Liechtenstein vorbeigekommen, quasi indirekt mitgenommen. 🙂

Der Baum steht bereits in Österreich.

Meine Planung ging genau bis zu diesem Ort. Irgendwie hatte ich komplett aus den Augen verloren, dass ich ja auch noch wieder zum Hotel musste. 😀

Ein letzter Blick zurück ins Fürstentum und dann ging es noch fünf Kilometer auf einem Radweg zurück in Richtung Feldkirch. Ätzend, aber hilft ja nix.

Details zum Lauf gibt es direkt bei Strava.

Nach 5:14 Stunden (brutto) war ich dann endlich wieder am Motel und muss sagen .. auch wenn die Strecke natürlich maximal öde war: es war geil.

Denn wie gesagt .. wer ist schon mal durch ein ganzes Land gelaufen? 🙂

Kategorien
Sport

Europabrückenmarathon

Mehr Informationen direkt bei Strava.

Die Idee habe ich schon ein paar Jahre im Kopf und irgendwie war jetzt der richtige Zeitpunkt, um es einfach mal zu machen.

Ein Marathon auf der Koblenzer Europabrücke. Und nur da. Start und Ziel war in einer Parkbucht in der Auffahrt zur B9 von Lützel aus. Direkt an der Strecke, also das Auto alle zehn Kilometer als Verpflegungspunkt genutzt. Perfekt.

Auf der Moselnordseite dann die B9 gequert und auf der westlichen Seite der Brücke Richtung Kernstadt gelaufen. Den Saarkreisel unterqueren und auf der anderen Seite der Brücke zurück.

Beim ersten Mal nimmt man den Blick auf die Moselstaustufe und auf die Festung Ehrenbreitstein dann noch gerne mit, im weiteren Verlauf war es allerdings einfach nur öde.

Aber ich habe nichts anderes erwartet und auch nicht erhofft. Aus dem Grund habe ich mir dann auch mentale Unterstützung geholt. 🙂

Ich höre nie Podcasts und beim Laufen höre ich auch nie Musik, aber heute habe ich die Zeit genutzt, um mir dieses 3:37 Stunden-Monster von Tim Pritlove und Pavel Mayer reinzuziehen und es war der Wahnsinn.

Hört euch diesen Podcast an! Es geht um die Geschichte hinter dem Film The Billion Dollar Code. Ich folge Pavel Mayer schon länger bei Twitter, aber das Thema Terravision ist komplett an mir vorbei gegangen. Schaut den Film/die Miniserie und hört den Podcast. Der Podcast ist einfach genial. Ich wiederhole mich. Sorry.

Ok, entschuldigt das Abschweifen. 🙂

Der Podcast hat mich über die ersten 34km oder so gebracht. Und dann war es einfach nur noch Kampf. Ein paar Elektrobeats auf die Ohren und einfach nur durch.

An den beiden Südseiten steht jeweils so ein Stein.

Die letzten beiden Runden musste ich dann ab und an auch mal gehen. Da waren die Beine einfach komplett durch, da hat man dann das fehlende, konstante Training gemerkt.

Aber dann gibt man natürlich nicht mehr auf und am Ende stehen 42,2km in rund 4:45h.

Einfach mal machen. Bin froh, dass ich mich da heute durchgequält habe. 🙂

Hab die nächsten, auf den ersten Blick, idiotischen Projekte schon im Kopf. Muss ich jetzt halt einfach mal machen …